Meine Haarpflege-Routine

Seit ich 2009 meine Haare auf Kinnlänge hatte (und damit mit Abstand die hässlichste Frisur auf meinem Abiball), habe ich nie wieder einen ernsthaften Haarschnitt bei mir machen lassen. Für mehr als Spitzenschneiden habe ich den armen Friseurinnen – vermutlich völlig zu Unrecht – nicht mehr über den Weg getraut.
Mittlerweile gehen mir meine Haare bis über die Taille und das verdanke ich nicht zuletzt der Pflegeroutine, die ich mir über die Jahre angeeignet habe.
Der wichtigste Schritt war wohl die Umstellung meiner Pflegeprodukte von konventioneller Kosmetik auf Naturkosmetik. Je mehr ich mich mit den Inhaltsstoffen meiner verwendeten Produkte auseinander gesetzt habe, umso weniger wollte ich davon auf meinem Körper haben.

So kommt es, dass ich jetzt seit fast drei Jahren ausschließlich Naturkosmetik auf meinen Kopf und meinen Körper lasse. Meine Haare danken mir das, indem sie, trotz zahlreicher Blondierungen, lang und gesund wachsen. Und damit meine ich wirklich lang. Und wellig. Einer der letzten Friseure, die ich an meine Haare gelassen habe, meinte, ich hätte Prinzessinnenhaar. Coolstes Kompliment ever!

Über die Jahre habe ich vieles ausprobiert. Von Naturshampoos, über Pflanzenölseifen, bis hin zu indischen Waschkräutern und Lavaerde. Mittlerweile bin ich wieder beim Shampoo gelandet. Bei meiner Haarlänge fahre ich damit einfach am besten, wobei ich nicht ausschließen kann, dass ich aus Gründen der Nachhaltigkeit nicht irgendwann mal wieder zur Seife greifen werde.

Heute möchte ich euch meine Pflegeroutine vorstellen, mit der meine Haare und ich seit langem sehr zufrieden sind. Die Zahl der Produkte, die ich verwende, hat sich seit 2009 ebenso reduziert, wie meine Haare gewachsen sind. Frei nach dem Motto „weniger ist mehr“ habe ich radikal ausgemistet. Übrig geblieben sind die Dinge, die meinen Haaren nachhaltig gut tun und die mich auch nach Jahren noch nicht enttäuscht haben.

1. Shampoo
Beim Shampoo bin ich ehrlich gesagt im Moment noch ein bisschen am rumprobieren. Meine Haare sind sehr empfindlich, was Alkohol angeht, so dass ich bei meinen Einkäufen bei dm immer sehr eingeschränkt bin. Im Moment gefällt mir das Ringelblumenshampoo von Lavera sehr gut. Mein absoluter Favorit, derzeit aber budgettechnisch leider nicht drin, ist das Lemon Crush Shampoo von Heymountain. Bei der Wahl des Shampoos achte ich vor allem auf folgende Punkte:

  • zertifizierte Naturkosmetik, oder naturnahe Kosmetik
  • Alkohol nicht direkt an den ersten drei Stellen auf der INCI-Liste (je weiter hinten, desto besser)
  • möglichst viele hochwertige Öle und Pflanzenextrakte
  • keine unnötige (künstliche) Konservierungsstoffe
  • Geruch (Natürlich sollen meine Haare hinterher gut riechen. Versteht sich von selbst, oder?)

Das Shampoo trage ich beim Haarewaschen (was ich übrigens fast immer beim Duschen erledige) nur auf die Kopfhaut auf. Die Längen werden eigentlich nie wirklich fettig, oder dreckig und das, was an Shampoo beim Ausspülen herunterfließt, reicht dicke aus, um alles sauber zu bekommen.


2. Spülung/ Conditioner
Ein weiteres schwieriges Thema für meine Haare. Hier habe ich allerdings glücklicherweise schon lange mein Non-Plus-Ultra gefunden: den Island Naturals Conditioner von Aubrey Organics. Der Preis mag einen erstmal schlucken lassen, aber für mich ist er jeden Cent wert. Er ist nicht nur super reichhaltig und somit extrem feuchtigkeitsspendend, sondern enthält zusätzlich noch Proteine. Die sind Balsam für meine blondierten Spitzen und verhindern, dass ich aussehe, als hätte ich meine Haare frisch aus dem Toaster geholt.
Den Conditioner trage ich auf, nachdem ich meine Haare mit dem Shampoo durchgewaschen und sie danach leicht ausgewrungen habe. Conditioner kommt bei mir nur in die Längen.
Und dann folgt ein Schritt, bei dem vermutlich viele von euch aufschreien…

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3. Tangle Teezer
Ja, ich weiß, nasse Haare soll man nicht bürsten. Ich mache es trotzdem – und zwar, wenn der Conditioner drin ist. Erstens verteile ich ihn damit noch besser in den Längen und „arbeite“ ihn quasi ein, zweitens ist das der einzige Zeitpunkt, zu dem ich meine Haare wirklich mal kämme. Würde ich das nämlich machen, wenn sie trocken sind, würde ich meine mehr-oder-weniger-Locken rauskämmen und aussehen, wie ein geplatztes Sofakissen.
Ich habe den Hype um den Tangle Teezer nie verstanden, bis ich mir irgendwann selbst einen geholt habe. Das Teil kommt selbst durch sturmverknotete Haare durch! Ich fange mit dem Bürsten immer an den Haarspitzen an und arbeite mich dann langsam nach oben. Das ist wesentlich schonender, als die Bürste direkt von oben nach unten durch zu ziehen.

Anschließend wird der Conditioner ausgespült, die Haare ausgewrungen und in ein Handtuch gewickelt. Ganz wichtig: nicht rubbeln, sonst war das Kämmen komplett umsonst! Während ich mich eincreme und anziehe, trage ich die ganze Zeit meinen hübschen Handtuch-Turban. Danach nehme ich ihn ab und schüttle meine Haare kopfüber aus.

4. Haarcreme und Öl
Ein Produkt, das ich mir aus meiner Haarpflege gar nicht mehr wegdenken kann, sind die Haarcremes von Heymountain. Es gibt sie in verschiedenen Duftkombinationen. Mein derzeitiger Liebling ist die Weihnachtsedition „Lebkuchen“. Der Spruch „Haare zum Anbeißen“ bekommt da eine völlig neue Bedeutung.
Wenn meine Haare extrem pflegebedürftig sind, gebe ich vor der Creme noch etwas Jojoba- oder Kokosöl in die Spitzen. Je nachdem, wie viel Feuchtigkeit sie benötigen, kann ich auch ab und zu den Conditioner weglassen und nur die Haarcreme in die Spitzen einmassieren. Sie hilft übrigens auch prima gegen elektrische Haare und kann genau so gut zur Pflege zwischendurch ins trockene Haar gegeben werden.

Nach dem Einmassieren der Creme lege ich mir meinen Scheitel zurecht und dann heißt es: warten. Ja, ich habe sehr viele lange Haare und nein, ich föhne sie nicht. (Außer, es handelt sich um einen akuten „Wir müssen sofort los“-Notfall mit eisiger Außentemperatur)
Das war’s dann auch schon. Lange Haare müssen also nicht zwingend schwieriger zu pflegen sein. Wichtig ist, dass man einige wenige Produkte findet, auf die man schwört und die man immer wieder verwendet.


7 Gedanken zu “Meine Haarpflege-Routine

  1. Ich schließe mich an – wirklich schönes Haar hast du. :)

    Meines ist ebenfalls taillenlang und ich habe mich bereits durch so einige Shampoos und Pflegeprodukte getestet. Aktuell bin ich bei den festen Shampoos von der Sauberkunst gelandet – von denen ich so überzeugt bin, dass ich demnächst noch einen Blogartikel schreiben werde.

    Ich bin auch der Meinung, dass gute Pflege nicht unbedingt viele Produkte bedeuten muss und habe dementsprechend ebenfalls meinen Kosmetikverbrauch auf 5 Produkte reduziert: Lippenstift, Augenbrauenstift, Mascara, Shampoo und Duschgel (beides fest). Der Rest wird am Wochenende gnadenlos aussortiert, da er ohnehin nur herumliegt. ;)

    Liebe Grüße
    Jenni

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    1. Auch dir vielen Dank :)
      Von festen Shampoos habe ich schon jede Menge Gutes gehört. Ich glaube, an die werde ich mich während meiner nächsten Probierlaune mal heran wagen. Die sind ja auch super praktisch, wenn man auf Reisen ist. :)
      Respekt, dass du deine Kosmetikprodukte generell so reduziert hast! Gerade bei Lippenstiften fällt mir das schwer. Aber du hast Recht: das meiste davon liegt sowieso nur im Schrank. :)
      Liebe Grüße
      Natalie

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  2. Wenn ich das sehe werde ich traurig…ich musste meine sehr langen Haare auf Brusthöhe kürzen lassen, ich fühle mich nackt. Deine Haare sind wirklich wunderschön, du machst offenbar alles richtig. Du siehst wie eine Elfe aus.

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    1. Oh nein, du Arme! Ich kann sehr gut verstehen, wie du dich fühlst. Ich wäre damals zum Abiball auch am liebsten zu Hause geblieben.
      Aber lass den Kopf nicht hängen, die wachsen bestimmt schneller nach, als du denkst. :)
      Dankeschön für das Kompliment. :)
      Liebe Grüße
      Natalie

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